Preisträger und ihre Arbeiten der 18. Ausschreibung des Südwestmetall-Förderpreises

Preisträger

 

Name Fakultät ausgezeichnete Arbeit
Dr.-Ing. Nicole Kikillus Elektrotechnik und Informationstechnik Methode zur Identifikation von Vorhofflimmerpatienten zur Schlaganfallprävention

Übersicht der prämierten Arbeit

Dr.-Ing. Nicole Kikillus

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik  
Methode zur Identifikation von Vorhofflimmerpatienten zur Schlaganfallprävention

Vorhofflimmern ist die klinisch bedeutendste Herzrhythmusstörung. Allein in Deutschland wird die Zahl der daran erkrankten auf ca. 1 Millionen geschätzt. Und die Tendenz ist steigend. In den nächsten 30 Jahren rechnet man mit einer Verdoppelung der Vorhofflimmerpatienten. Vorhof-flimmern ist zu einer Volkskrankheit in den westlichen Industrieländern geworden.

An sich ist Vorhofflimmern nicht lebensbedrohlich, kann aber zu einer gefährlichen Folgeer-krankung führen. Den Schlaganfall. Rund ein Fünftel aller Schlaganfälle sind auf das Vorhof-flimmern zurückzuführen. Das Risiko für Vorhofflimmerpatienten, einen Schlaganfall zu erleiden, kann durch die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten um bis zu 70% gesenkt werden. Voraussetzung: man identifiziert Vorhofflimmerpatienten frühzeitig.

Erschwert wird die Diagnose von Vorhofflimmern dadurch, dass diese Erkrankung oftmals keine Symptome verursacht. Viele Patienten wissen somit gar nichts von ihrer gefährlichen Krankheit und ihrem stark erhöhten Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Selbst wenn ein Verdacht auf Vorhofflimmern besteht, ist der Nachweis oft problematisch, da Vorhofflimmern häufig paroxysmal (anfallsartig) auftritt. Diagnostiziert werden kann das Vorhofflimmern bislang aber nur dann, wenn es im Untersuchungszeitraum vorliegt.

Die am Institut für Biomedizinische Technik neu entwickelte Methode erleichtert zum einen die Identifizierung von Vorhofflimmerpatienten  und zum anderen schafft sie eine Screeningmög-lichkeit für besonders gefährdete Personen. Denn sie kann Vorhofflimmerpatienten unabhängig vom Auftreten der Herzrhythmusstörung erkennen. Die Methode benötigt dafür lediglich ein Einkanal-EKG von ca. einer Stunde Länge und trifft nach Analyse des EKGs mit einer Erfolgswahr-scheinlichkeit von 96% die Entscheidung: „Vorhofflimmerpatient  Ja“ oder „Vorhofflimmerpatient Nein“