Bewerben in Englisch

Die nachfolgenden Tipps beziehen sich auf eine Bewerbung in englischer Sprache im englischsprachigen Ausland. Bewerbungen für Deutschland, die in Englisch verfasst werden sollen, solltest du entsprechend einer deutschen Bewerbung aufbauen.

 

Lebenslauf

Generell gelten für einen Lebenslauf in Englisch die gleichen Regeln wie im Deutschen – besonders wichtig sind in beiden Fällen eine übersichtliche Darstellung sowie eine klare und einheitliche Struktur.

Einige Besonderheiten solltest du bei einer Bewerbung im englischsprachigen Ausland dennoch beachten.

Ein CV (Curriculum Vitae) enthält, ähnlich zum deutschen Lebenslauf, alle Informationen und Stationen eines Werdegangs und findet heute vor allem noch bei Positionen in der Wissenschaft im englischsprachigen Raum Anwendung.

Für Bewerbungen bei Unternehmen wird in den USA, und inzwischen auch mehrheitlich in allen anderen englischsprachigen Ländern, in der Regel ein Résumé verlangt, also eine Zusammenfassung der für die jeweilige Stelle wichtigsten Informationen. Bitte beachte, dass in Großbritannien von „CV“ die Rede sein kann, aber dennoch ein Lebenslauf im Stil eines Résumé gewünscht ist. Entscheidend ist hier vor allem das Ziel deiner Bewerbung – Wirtschaft oder Wissenschaft.

 

Ein Résumé sollte bei Bachelor- und Master-Studierenden oder -Absolvierenden nicht länger als eine Seite sein. Promovierende oder Bewerberinnen und Bewerber mit Berufserfahrung können ihr Résumé notfalls auf bis zu 2 Seiten darstellen, jedoch ist auch hier eine Seite zu bevorzugen.

Ein CV kann, wie ein deutscher Lebenslauf, 2-3 Seiten lang sein.

 

  • Während im Deutschen manchmal Designelemente wie farbige Hervorhebungen oder grafische Elemente genutzt werden, sind CVs und Résumés in der Regel sehr einfach gehalten und auf das Wesentliche reduziert. Hervorhebungen sind z. B. durch kursiven, fetten, unterstrichenen Text, größere Schriftart oder Großbuchstaben möglich.
  • Die Seitenränder eines englischsprachigen Lebenslaufs sollten überall gleich groß und mindestens 2 cm breit sein.
  • Die Standardgröße von Dokumenten in den USA entspricht nicht der A4-Norm, sondern dem „Letter“-Format. Passe diese Einstellung in Word daher entsprechend an (Seitenlayout ⇒ Format ⇒ Letter).

 

Name, Kontaktdaten
  • Der Name erscheint als „Überschrift“ des Dokuments und etwas größer als der Rest des Textes („CV“ o.ä. wird nicht genannt). Die Kontaktdaten werden unmittelbar unter dem Namen angegeben. Hierzu gehören E-Mail und Telefonnummer. Denke ggf. auch daran, die entsprechende Ländervorwahl einzufügen. Zusätzlich kann hier auch auf Online-Profile wie LinkedIn hingewiesen werden. Die Postanschrift muss nicht zwingend genannt werden.
  • Anders als im deutschen Lebenslauf solltest du auf keinen Fall persönliche Daten wie Geburtsdatum oder Familienstand nennen. Auch auf ein Foto solltest du – vor allem in den USA – unbedingt verzichten.
Ausbildung
  • In den USA wird üblicherweise nur das Abschlussdatum (Monat und Jahr) des Studiums, nicht der Studienzeitraum, angegeben. Falls das Studium noch nicht abgeschlossen ist, schreibt man „expected“ und gibt Monat und Jahr des erwarteten Abschlusses an.
  • Sowohl das Thema der Abschlussarbeit als auch Studieninhalte wie Seminare und Vorlesungen („relevant coursework“) können angegeben werden, wenn diese einen Bezug zur Stelle aufweisen.
  • Falls du deinen (aktuellen) Notenschnitt angeben möchtest, beachte Unterschiede im Bewertungssystem deines Ziellandes und geben ggf. Umrechnungen an, um Missverständnisse zu vermeiden (z. B. 1,0 im deutschen System entspricht 4,0 im amerikanischen).
  • Sobald du dich im Masterstudium befindest, wird die Schulausbildung nicht mehr angegeben.
Praktische Erfahrung
  • Praktische Tätigkeiten können im Résumé unter einer einzigen Überschrift, z. B. „Experience“ zusammengefasst werden. Alternativ ist eine weitere Unterteilung in spezifischere Überschriften – wiederum angepasst an die Stelle – möglich, z. B. „Work experience“ (für Bewerber*innen mit Berufserfahrung), „Leadership experience“, „Business experience“, „Research experience“. CVs können darüber hinaus weitere Abschnitte enthalten, vergleichbar mit dem deutschen Lebenslauf.
  • In noch größerem Maße als im deutschen Lebenslauf werden im Résumé Inhalte an die konkrete Stelle angepasst. Erfahrungen und Fähigkeiten, die für die jeweilige Stelle relevant sind, können im Gegenzug ggf. detaillierter und mit Beispielen erläutert werden.
  • Tätigkeiten werden anders als im Deutschen nicht im Nominalstil, sondern mit Hilfe von „Action Verbs“ beschrieben. Die Sprache sollte sehr spezifisch sein. Häufig werden hier auch Quantifizierungen oder konkrete Arbeitsergebnisse, insbesondere Erfolge, angeführt.
  • Trotz der ausführlicheren Tätigkeitsbeschreibung werden keine ganzen Sätze und keine Personalpronomen verwendet.
  • Folgender Struktur kannst du für den Aufbau Ihrer Tätigkeitsbeschreibungen folgen:
  1. (action verb) conducted
  2. (project) research on competitive products in the electrical drives industry
  3. (result) to serve as a benchmark for (company xy)’s e-drive development
Kenntnisse & Interessen
  • Sprach- und IT-Kenntnisse werden meist sehr knapp am Ende des Dokuments genannt.
  • Neben Hobbies kann bei Interessen auch freiwilliges Engagement genannt werden, falls dies in vorherigen Abschnitten keinen Platz gefunden hat.
Referenzen
  • Bei englischsprachigen Bewerbungen werden keine Zeugnisse mitgesendet. Stattdessen können im Lebenslauf Referenzen („Referees“) mit Name, Position und Kontaktdaten am Ende des Dokuments genannt werden. Bei Bewerbungen außerhalb der Wissenschaft werden heutzutage Referenzen häufig nicht mehr angegeben. Dennoch solltest du Referenzgeber bereithalten, auf die du auf Nachfrage verweisen kannst. Werden im Lebenslauf keine Referees genannt, kann auch auf den Hinweis „References available upon request“ verzichtet werden.
Weitere Inhalte
  • „Career Objective“ / „Personal Profile“: Optional kann zu Beginn des Résumés eine konkrete und individuelle Zusammenfassung deines Profils oder des Ziels der Bewerbung formuliert werden, falls sich dafür auf der Seite noch Platz findet.

Anschreiben

Die Anforderungen an ein Anschreiben in einer englischsprachigen Bewerbung stimmen größtenteils mit denen an ein deutsches überein. Dennoch gibt es auch hier einige Besonderheiten.

  • Beachte auch beim Anschreiben, dass die Standardgröße von Dokumenten in den USA das „Letter“-Format ist und passe die Einstellung in Word an.
  • In Großbritannien ist die Absenderadresse rechtsbündig formatiert. Der Name des Absenders wird nicht genannt. In den USA steht der Absender standardmäßig links. In jedem Fall kannst du alternativ eine Kopfzeile für die Absenderdaten nutzen.
  • Das Datum erscheint zwischen Absender und Adressat; in den USA linksbündig, in Großbritannien links- oder rechtsbündig.
  • Beim Adressaten wird die Ansprechperson, falls bekannt, vor der Organisation genannt.
  • Ein Betreff ist nicht zwingend nötig. Wird ein Betreff angegeben, kommt dieser in den USA entweder vor der Anrede (wie im Deutschen) oder nach der Anrede. In Großbritannien wird der Betreff immer nach der Anrede, also vor dem eigentlichen Text des Anschreibens, genannt.
  • Nach der Anrede kommt im Amerikanischen ein Doppelpunkt. In Großbritannien verwendet man ein Komma.

 

  • Im Einstieg nenne den Grund deines Schreibens, den Titel der Stellenausschreibung und wie du von dieser erfahren hast. Falls du bereits persönlichen Kontakt zum Unternehmen hattest, solltest du dies hier ebenfalls nennen. Idealerweise gibst du hier auch kurz an, warum du genau zu dieser Stelle passt.
  • Im Hauptteil gehst du, analog zum deutschen Anschreiben, auf deine fachliche, praktische und persönliche Eignung für den Job ein und gibst jeweils Beispiele dafür. Auch hier solltest du Action Verbs verwenden.
  • Im Schlussteil bedankst du dich für die Zeit und Berücksichtigung der Bewerbung und formulierst den Wunsch, sich in einem Interview kennenzulernen.
  • Spreche mit dem Anschreiben eine konkrete Ansprechperson an, verabschiede dich in Großbritannien mit „Yours sincerely“. Hast du dein Anschreiben an keine bestimmte Person gerichtet („Dear Sir or Madam“), verabschiedest du dich mit „Yours faithfully“. In den USA kannst du in beiden Fällen „Sincerely“ verwenden. Auch Grußformeln wie „With best regards“ sind möglich. Nach der Grußformel kommt immer ein Komma.
  • Deinen Namen am Ende des Anschreibens musst du nicht handschriftlich einfügen.