Interview mit dem Alumnus Septiawan Sudharmadi

Septiwan Sudharmadi

Septiawan Sudharmadi wurde am 14.09.1974 in Indonesien geboren und studierte von 1995 bis 2003 Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe (TH). Er arbeitet nun als IT Consultant für die iForte Group (gehört zur Japfa Comfeed Group) in Süd-Jakarta, einem der geschäftigsten Zentren der Stadt.

Herr Sudharmadi, was hatte Sie 1995 zum Studium nach Karlsruhe geführt?
Das war eigentlich Zufall. Ich habe mich an der Universität Stuttgart beworben, wofür ich das Studienkolleg in Karlsruhe besuchen musste. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen und ich fand, dass es genau der richtige Ort zum Studieren war. Es wird nicht sehr viel „Entertainment“ geboten, aber es gibt dennoch viele interessante Sachen in Karlsruhe.

Welche spontane Erinnerung haben Sie an Ihre Studienzeit in Karlsruhe?
Ich bin einmal wegen meiner Diplomarbeit zu Fuß von der Uni zum Durlacher Turmberg gegangen, weil ich die Bahn verpasst habe. Das Ergebnis: Ich bin jetzt ein schneller Fußgänger in meinem Land!

Was hat das Studium an der Universität Karlsruhe (TH) Ihnen für Ihre weitere Laufbahn mitgegeben?
Die Denkweise, mit der ich heute Entscheidungen treffe und natürlich die Art und Weise, mit der ich Probleme behebe. Im Leben und besonders im Arbeitsfeld muss ein Problem manchmal schnell gelöst werden, wobei man nicht immer Hilfe von Kollegen erwarten kann. In Deutschland wurde ich darauf aber ausreichend trainiert.

Enterprise Ressource Planning (ERP) ist für Unternehmen heutzutage unabdingbar. Was können sich die Leser unter Ihrer Tätigkeit vorstellen?
Ich arbeite als Consultant. Wir implementieren ERP Software für die Industrie. Eigentlich bin ich mehr im Bereich Business Development tätig, aber je nach Bedarf muss ich flexibel sein und auch Verkauf und Implementierung übernehmen.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit?
Ich kann verschiedene Geschäftsprozesse von verschiedenen Industrien kennen lernen. Eine Automobil-Firma ist natürlich im Vergleich zu einer Lebensmittelfabrik völlig verschieden – eine tägliche Herausforderung.

Was vermissen Sie, wenn Sie an Ihre Zeit in Karlsruhe denken?
Ziemlich viel. Besonders den Schnee im Winter, die deutsche Wurst und die Abendaktivitäten an der Uni. Ich interessiere mich sehr für Geschichte, weshalb mir die umfangreiche Literatur hier fehlt. Ich denke auch gerne an die Zeit zurück, als ich im HadiKo (Hans-Diekmann-Kolleg) gewohnt habe. Das Wohnheim ist umgeben von einem schönen Stadtwald und ich erinnere mich noch gut daran, dass ich öfter mal dem Bus hinterher rennen musste.

Was sehen Sie und was hören Sie, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen?
Weil mein Büro im 4. Stock liegt, höre ich eigentlich kaum Geräusche von draußen. Was ich sehe:Am Vormittag Menschen in Eile. Und am Nachmittag Stau, Stau und Stau...